
Die Autonomie der Künstlerin Do Münch ist kein Geschenk, das in ihrer Danziger Wiege zu finden gewesen wären. Es ist eine Eroberung. Ihre Kindheit im Polen der 70er Jahre, positionierte sie in eine Verschachtelung ideologischer Korsetts, optimiert für die Blockierung autonomer Selbstbestimmung und der Negierung individueller Freiheit. Ihre Kunst befasst sich mit den emotionalen und psychologischen Aspekten des Verlassens, des Unbehausten und der Sehnsucht nach einem Ort jenseits jeder Ideologie. Isolierende Schichten widersprüchlicher Konzepte totalitärer Weltanschauungen schickten sie auf einer Lebensreise, die sie von Polen über Deutschland, Südafrika und Österreich führte.
Der interkulturelle Dialog ist ein wesentlicher Aspekt von Münchs künstlerischer Praxis. Sie lebt heute in Berlin, einem Schmelztiegel der Kulturen und Ideen, und weiß um die Kraft des kulturellen Austauschs und um das transformative Potenzial des Dialogs. Durch ihre Kunst schafft sie visuelle Erzählungen, die die Kluft zwischen verschiedenen Kulturen überbrücken und Verständnis und Empathie fördern. Münchs Arbeiten dienen als Katalysator für Gespräche und laden die Betrachter dazu ein, sich mit verschiedenen Perspektiven auseinanderzusetzen und ihre vorgefassten Meinungen zu hinterfragen.
Ihr künstlerischer Stil zeichnet sich durch eine kalkulierte Mischung aus verschiedenen Medien aus, insbesondere durch die Verwendung von, im klassischen Sinne, kunstferner Materialien und Fundstücke, die sie aus ihrem ursprünglichen Gebrauchskontext entnimmt und durch rekombinative Destruktion und Konstruktion, neue Ebenen und Einsichten erschafft.
Sie verbindet nahtlos Malerei, Skulptur, Mischtechniken und Installationen, um ihre vielschichtigen Botschaften zu vermitteln. Ihre Werke zeichnen sich oft durch eine komplexe Farb- und Materialpalette, Fundstücke und überraschende Details aus und schaffen visuell fesselnde Begegnungen, die Aufmerksamkeit und Kontemplation fordern.
Als eine heute in Berlin lebende deutsch-polnische Künstlerin, zieht sie ihr Publikum mit ihren Werken, die sich mit den Themen persönlicher Autonomie, Selbstfindung und assoziativen Dialog befassen, in ihren Bann. Als Tochter einer deutschen Mutter und eines polnischen Vaters ist Münchs Herkunft eine wichtige Inspirationsquelle für ihr künstlerisches Schaffen. Durch ihre einzigartige Perspektive kombiniert sie meisterhaft Elemente beider Kulturen und schafft so einen reichen Wandteppich, der ihre eigenen Erfahrungen widerspiegelt und profunde Einblicke in das menschliche Dasein bietet.